Weltmeisterschaft Martigues - Humorvoller Tatsachenbericht

Am Donnerstag, den 22. Juli abends sollte es losgehen für Tim Poggemann, Flori Krempl, Frank Spöttel und Toni Stadler - nach Martigues in Südfrankreich... Steffi Schwarz, Rolf Huber und Greinermaxi Himself treffen wir vor Ort. So der Plan. Gleich der Beginn verzögerte sich aber schon, im ganzen Chiemgau herrschte steinzeitlicher Stromausfall. Auch das Umpacken von Franks Equipment auf den Hänger an der stockdunklen Schelltankstelle in Bernau machte beim strömenden Regen nur den Zuschauern Spaß...
Letztendlich konnte uns hochmotivierte Teilnehmer und Trainer das Wetter aber nicht aufhalten. Erster Zwischenstopp der Reise: Raststätte Samerberg - Luftdruck checken. Toni, sich völlig unbewusst, dass ein Anhänger hinter seinem Auto herfährt, reißt in der Kurve erst mal sauber einen Russen über den Haufen. Damit stand auch gleich die Einstellung für eine internationale Regatta. Sonst verlief die Fahrt recht glatt. Merkwürdig nur: Toni kam mit einer Tankfüllung auf volle 600 Kilometer, Frankie tankte nach 430 Kilometer nach, die Bootspersenning war völlig zerissen. Gott sei Dank schliefen alle während Frankies Fahrzeit, offenbar sogar Polizisten...
In Martigues angekommen konnten wir noch einen schön trainieren, und uns über die gemeine kurze Welle ärgern. Auch sonst klappte alles. Hotel: Fernseher: check, Internet: check; Zelt beim Rolf aufbauen; vom Veranstalter eine Biertischgarnitur klauen; Essen kochen und ein Pfund Reis gleichmäßig in Rolfs Bus verteilen; Bus putzen.

Die nächsten drei Tage ging niemand aufs Wasser. Zu Viel Wind. Wir Weicheier... Naja, die wenigsten brauchen ja Vorbereitung für eine Jugend Weltmeisterschaft. Material abbauen hielt Frankie trotzdem nicht für nötig. Resultat: Den dritten 100% Carbon Mast in vier Wochen hingerichtet! Respekt!
Pünktlich zu Veranstaltungsbeginn ging der Wind runter. Insgesamt waren wir 450 Teilnehmer - was eine riesige Veranstaltung! Coach 1, Toni, zeigte sich anfangs wenig begeistert über die "mäßig aggressiven" Starts von seinen Jungs und Mädel. Auch sehr beliebt beim Coach: nicht funktionierende Trimmsysteme... Ausreißer gabs aber. Flori mal Top 8 nach der ersten Runde, Steffi ebenfalls, Starkwindspezialist Tim brachte einen 22. ins Ziel, bei doch 80 Teilnehmern je Fleet. Toni war bei fast sämtlichen Trainerboot Hafenraces im vorderen Drittel dabei, der neue Motor zahlte sich aus. Einzig Israels Trainerboot mit 130 PS war nicht schlagbar.
Bilanz nach drei Wettfahrttagen: Ein wenig begeisterter Tim (zweiter in der Silverfleet - Jippie!), dafür konnten bei zu viel Wind die Schachkünste stark verbessert werden. Frankie auf vollem Grandmaster Weltmeisterkurs. Zudem verspeisten Flori und Tim täglich fünf Stangen Baguette.
Nach einem weiteren Tag mit 8 Windstärken und gewaltigen Schachfortschritten wurden am letzten Tag doch noch zwei Wettfahrten gestartet. Zum Lachen und Weinen sorgte vor allem die kreative Verwirrung von Steffi. Nach einem um zehn Sekunden verschlafenen Start doch noch Fünfte an der Luvtonne, dann aber als Zeichen der unbändigen Nächstenliebe immerhin eine Singhalesin ordentlich niedermäht und beim Kringeln ins Wasser gefallen. Glückwunsch Deutschland! Im Ziel in den zwei letzten Wettfahrten auf Platz 15 und 12 von über 60 Mädels. Auch die Jungs waren hervorragend auf Kurs in der letzten Wettfahrt. Bester Start des Feldes kam vom Greinermaxi. Tim war auf Platz vier an der Luvtonne. Half nix. Abgebrochen - zu wenig Wind. Tolle Wettfahrtleitung.
Schließlich bestes deutsches Mädchen, bester deutscher Junge und natürlich wieder ein Weltmeister, der am Tag nach der Regatta etwas über Übelkeit klagte... Wir freuen uns auf die nächsten Jahre. Damit konnten wir beruhigt den Heimweg antreten. Frankie fiel bei Tageslicht sogar die "6" auf dem Schaltknüppel auf :)