Stephan Hecker stellt neuen Insel-Rekord auf und gewinnt souverän Chiemsee Insel-Marathon

Simon Huber wird Bayerischer Jugendmeister

 

 

Der 37. Chiemsee-Inselmarathon wird in die Geschichte des Surfsports am Chiemsee eingehen. Wohl aufgrund der Wetterprognose fanden sich lediglich 42 Starter aus sechs Nationen am Chiemsee ein, um von Prien aus wieder alle drei Chiemseeinseln zu umrunden. Bei 9 Grad Lufttemperatur und sehr böigem Westwind mit über vier Beaufort musste zunächst eine kurze Kreuz nach Westen gesurft werden. Der weitere Verlauf ging im Uhrzeigersinn Richtung Prien Hafen, Breitbrunn und Gstadt bis zu einer zweiten Wendetonne hinter der Fraueninsel, von wo die Surfer dann zurück Richtung Prien-Harras fahren mussten.

 

Neben der Raceboardklasse waren in der offenen Surfklasse erstmals zwei Surfer mit dem neuen Foilboard am Start: die Bad Endorfer Stephan Hecker und Lars Poggemann. Mit der fast 1 Meter langen Finne und den breiten Foilauslegern an der Finne kommen die Boards bei entsprechendem Wind knapp einen halben Meter aus dem Wasser und sind aufgrund des geringen Wasserwiderstands extrem schnell.

 

Folgerichtig übernahm Hecker vom Start weg die Führung und setzte sich klar vom Feld ab. Nach knapp 20 Minutenerreichte er bereits die Wendetonne hinter der Fraueninsel. Vor ihm lag jetzt noch eine sehr lange Kreuzstrecke zurück nach Prien-Harras, die einige schwierige Wendemanöver erfordert hätte. Doch ein völlig überraschender Winddreher auf Nord ermöglichte es, die ganze Strecke mit einem einzigen Halbwindschlag ohne Wende durchzusurfen. Deshalb erreichte Stephan Hecker mit seinem Foilboard in der unglaublichen Zeit von 31 Minuten und 12 Sekunden das Ziel und unterbot den bisherigen Inselrekord mit einem Surfbrett um rund 20 Minuten.

 

Auch die ersten Surfer der Raceboardklasse blieben weit unter der bisherigen Bestmarke. Der Sieg ging an den mehrfachen Olympiateilnehmer Patrick Pollack aus der Slowakei, knapp hinter ihm belegte Radim Kamenski aus Tschechien Platz zwei. Beide benötigten rund 38 Minuten für die Marathonstrecke. Der zweite Foilsurfer des Feldes, Lars Poggemann, kam aufgrund eines kurzfristigen Segelwechsels mehr als fünf Minuten verspätet an den Start. Er rollte das Feld aber von hinten auf und landete am Ende auf Rang vier.

 

Die beiden besten Raceboardsurfer vom RSC Chiemsee, der Priener Toni Stadler und Felix Huber aus Aschau, kamen als Vierte und Sechste ihrer Klasse ins Ziel und lagen mit 40 Fahrminuten ebenfalls um weit mehr als 10 Minuten unter ihren bisherigen persönlichen Bestleistungen. Dritter in der offenen Klasse (aber nicht mit einem Foilboard unterwegs) und Gesamtzwölfter wurde Josef Stiedl aus Mühldorf.

 

Herausragend schlugen sich zwei Surferinnen vom RSC Chiemsee, Theresa Liese und Selina Horber, die als beste Damen die Gesamtplätze 11 und 13 belegten. Von den gemeldeten Teilnehmern kamen aufgrund der Windverhältnisse letztlich nur 20 ins Ziel.

 

Regattaleiter Fredi Dillmann wurde von der Schnelligkeit der besten Surfer überrascht: „Nachdem alle Surfer die Starlinie passiert hatten, sind wir mit unserem Startschiff Richtung Prien-Harras gefahren. Wir waren mit dem Setzen der Ziellinie noch kaum fertig, kam nach gut einer halben Stunde bereits der erste Surfer daher, was wir bei der Strecke von über 14 Kilometern nie für möglich gehalten hätten. Da dies dem Winddreher zum idealen Zeitpunkt zu verdanken war, sind die Zeiten der Foiler und Raceboarder wohl Chiemseerekorde für die Ewigkeit.“

 


Trierer Laurenz Kraft verteidigt Titel

Tschechischer Sieg in der Altersklasse

Im Rahmen des Chiemsee-Inselmarathons der Windsurfer wurden auch heuer am Chiemsee die offene Bayerische Jugendmeisterschaft in der Klasse BIC Techno und die internationalen Bavarian Masters, der Raceboardsurfer ab 40 Jahren, ausgetragen.

Bei den Jugendlichen waren 14 Surfer am Start, neben Laurenz und Leander Kraft aus Trier auch 12 Surfer vom ausrichtenden Regatta-Surfclub Chiemsee. Bei nur mäßigem Wind konnten am ersten Tag auf einem „Up-and-down-Kurs“ zwei Wettfahrten gestartet werden. Der Vorjahressieger Laurenz Kraft, der für den RTG Wesel/NRW startet, war, auch aufgrund seines größeren Segels als U 17-Surfer, eine Klasse für sich. Der Dritte der diesjährigen Deutschen U 17-Meisterschaft gewann überlegen beide Wettfahrten, jeweils vor dem erst 12-jährigen Simon Huber aus Prien. Dahinter die gleichaltrigen Aschauer Eddie Burger und Amelie Huber.

Am zweiten Tag konnte bei jetzt gutem Wind von 3-4 Beaufort immerhin noch eine anspruchsvolle Wettfahrt durchgeführt werden. Laurenz Kraft setzte sich auch diesmal durch und verteidigte seinen im Vorjahr gewonnenen Titel als Bayerischer Jugendmeister. Vizemeister wurde Simon Huber, trotz eines fünften Platzes in der letzten Wettfahrt aufgrund seines Vorsprungs vom Vortag. Eddie Burger erreichte punktgleich Rang 3 mit drei dritten Plätzen. Vierte und damit Bayerische Jugendmeisterin wurde Amelie Huber, die am zweiten Tag mit einem zweiten Platz ihr bestes Ergebnis einfuhr.

Die Bavarian Mastaers waren fest in tschechischer und slowakischer Hand. Die 25 Starter surften zeitversetzt den gleichen „Up-and-down-Kurs“ wie die Jugendlichen, mussten die Tonnen allerdings einmal mehr runden. Die Regatta war geprägt von einem Zweikampf zwischen dem Slowaken Patrik Pollak und Radim Kamensky aus Tschechien. Der mehrfache Olympiateilnehmer Pollak gewann zwar die erste Wettfahrt, musste sich aber dem Tschechen in der 2. Und 3. Wettfahrt geschlagen geben, so dass Kamensky knapp den Sieg davontrug. Bester deutscher Surfer war Dirk Schenk vom RSC Chiemsee als Fünfter.


Ergebnisse

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