Chiemsee-Surfer trotzten den schwierigen Bedingungen

Dass die Ostsee vor Warnemünde ein anspruchsvolles Segelrevier ist, wussten die drei angereisten Jugendsurfer des RSC Chiemsee bereits seit dem vor drei Wochen absolvierten Trainingslager. Die Bedingungen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften vom 2. – 4- Juli im Rahmen der Warnemünder Woche waren dann auch entsprechend schwierig mit Starkwind, Nebel, meterhohen Wellen und Strömung. So warteten die dreißig Starter am ersten Regattatag bei Wind mit Böen von bis zu 30 Knoten vergeblich auf das Auslaufsignal des Wettfahrtleiters. Bereits am frühen Nachmittag wurde der Start auf den nächsten Tag verschoben.

Am Sonntag waren die Windbedingungen zwar besser, dichter Nebel verhinderte trotzdem zunächst eine Wettfahrt. Erst um 14.00 lichtete sich der Nebel, und es konnten bei Windstärken von etwa 3 Beaufort drei Wettfahrten absolviert werden. Steffi Schwarz vom RSC Chiemsee ging leicht favorisiert ins Rennen, hatte sie doch an Pfingsten die „Young European Sailing“-Jugendregatta überlegen vor dem Kieler Lasse Mannsbarth gewonnen. Der allerdings präsentierte sich von Beginn an in bestechender Form. Er kam mit den Bedingungen am besten zurecht und gewann alle drei Wettfahrten. Steffi Schwarz erreichte die Plätze 2, 3, 2 und war nach dem ersten Wettfahrtag Zweite. Der Priener Flori Krempl fuhr zweimal auf den 5. Platz und fiel aufgrund von Problemen mit dem Material in der dritten Wettfahrt aus. Erfreulich am ersten Tag auch Basti Kohrs aus Bad Endorf, der in der Klasse U 15 nach dem ersten Tag Zweiter war und in der dritten Wettfahrt im Gesamtfeld U 17 einen tollen vierten Platz herausfuhr.

Am dritten Tag war der Wind mit 4 Beaufort noch etwas stärker als am Vortag, die Welle entsprechend hoch. Lasse Mannsbarth zeigte keine Schwächen. Er gewann die beiden ersten Tageswettfahrten wiederum souverän und stand damit vor der letzten Wettfahrt als Deutscher Jugendmeister fest. Steffi Schwarz festigte mit einem Zweiten und einem Siebten Platz ihre Position und konnte sich mit dem Sieg in der abschließenden Wettfahrt als verdiente U 17-Vizemeisterin feiern lassen. Zudem war sie mit Abstand bestes Mädchen im Feld.

Eine ganz starke Vorstellung zeigte mit zunehmender Wettfahrtdauer Florian Krempl. Nach einem erneuten 5. Platz surfte der Priener bei den beiden letzten Wettfahrten zweimal auf den zweiten Platz und erreichte im Gesamtergebnis einen sehr erfreulichen vierten Platz, nur einen Punkt hinter dem Norddeutschen Lasse Brudek. Dabei wäre für Krempl sogar ein Stockerlplatz drin gewesen: bei der letzten Wettfahrt lag er nämlich lange in Führung, die er durch mehrere kleinere Fahrfehler noch knapp vergab. Basti Kohrs rutschte in der U 15-Wertung leider noch vom zweiten auf den dritten Rang zurück, da er in den letzten beiden Wettfahrten aufgrund körperlicher Probleme nicht mehr starten konnte.

Die Trainerin der Chiemsee-Jugendsurfer Regina Stadler zeigte sich insgesamt sehr zufrieden mit dem Abschneiden ihrer Schützlinge: „Mit den Plätzen 2 und 4 haben wir unser Ergebnis von den letztjährigen Deutschen Jugendmeisterschaften noch toppen können. Lasse Mansbarth hat verdient gewonnen. Steffi war zwar nicht fehlerlos, hat aber dennoch eine starke Leistung geboten, die auf ein gutes Abschneiden bei den Jugendeuropameisterschaften im Oktober vor Sardinien hoffen lässt. Über den vierten Platz von Flori freu ich mich besonders, weil er sich erstmals bei Starkwind in toller Form präsentiert hat. Nun wollen wir beim Bundesliga-Mannschaftsfinale der BIC Techno Surfer im September angreifen. Mit dem Ergebnis bei dieser Meisterschaft hätten wir die Mannschaftswertung klar gewonnen.“

Plätze 2 und 4 für Steffi Schwarz und Flori Krempl bei der Deutschen Jugendmeisterschaft